Montag, 14. März 2011

Quartalsbericht an Rotary

Hey Leute,
Hab schon wieder ewig lange nichts geschrieben, um euren Durst nach Wissen etwas zu stillen stelle ich euch meinen 2. Quartalsbericht für Rotary zur Verfügung. Diese Woche versuche ich wieder Zeit zu finden um den Blog mal wieder fortzusetzen.




Hola mis amigos rotarios en Alemania!
Schon wieder einmal ist es Zeit meinen Quartalsbericht zu schreiben, wobei ich meinen ersten meiner Meinug doch gerade erst abgesendet habe….
Die Zeit vergeht rasend schnell, bald bin ich schon ein halbes Jahr raus aus meinem Heimatland Deutschland und verbringe hier dank Rotary und dank meinem Club Boppard/Sankt-Goar einen wunderschönen Austausch in Mar del Plata in Argentinien.
Nunja mein letzter Bericht kam Anfang Dezember, kurz darauf bin ich mit meinem Distrikt 4920 in den Süden Argentiniens gereist, wenn auch leider nur für eine Woche war es trotzdem eine unglaubliche und unvergessliche Reise.
Wir trafen uns alle in Buenos Aires, mir macht es immer Spaß in diese Stadt zu kommen weil sie so unglaublich groß ist, haben uns versammelt und sind mit dem Flugzeug nach Calafate geflogen.
Dieser Flug dauert alleine 5 Stunden, auf der Landkarte Argentiniens ist das nur ein Katzensprung. Während der Reise haben wir uns schon ein bisschen kennengelernt, und von da an ging es dann auch sofort los mit Programm.Wir waren auf dem Gletscher Perito Moreno, ich habe noch nie so etwas beeindruckendes in meinem Leben gesehen, eine riesige Eismasse, kaum vorstellbar.

Ich war so weit vom Gletscher entfernt und habe ihn trotzdem nicht komplett aufs Foto bekommen.
Da wir cirka 45 Austauschschüler aus aller Welt waren, wurden wir in 3 Gruppen aufgeteilt um mit Spikes unter den Schuhen den Gletscher unsicher zu machen.

Die Reise war total super, wir sind von Calafate weitergeflogen nach Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt und sind auch einen Tag zu einer kleinen Pinguininsel, auf der ein Leuchtturm stand der 200km Entfernung zum Südpol besagte.
Ganz so hatte ich mir Argentinien NIEMALS vorgestellt, ich hatte ja eigentlich gedacht, in der Schule was gelernt zu haben, doch ich wusste bevor ich mich nicht genauer über Argentinien erkundet hatte nichtmal, dass es hier kalt werden kann.Am letzten Tag der Reise war dann mein Geburtstag, jeder hat auf seiner Landessprache mir zum Geburtstag gratuliert und gesungen, im Flugzeug nach Hause hat das ganze Flugzeug gesungen und wir haben die Sicherheitseinweisungen locker übertönt.

Eine Kolonie von Partyhüten habe ich auch noch in keinem Flugzeug gesehen. Wieder in Mar del Plata angekommen, hat sich vieles verändert da so langsam die Feriensaison ausgebrochen ist.Das bedeutet einfach, dass jetzt doppelt so viele Leute am Strand sind wie sonst immer und jeden Abend mit Feuerwerk und allem gefeiert wird, als gäbe es kein morgen.
Ich bin mittlerweile auch sehr gut an das Argentinische Nachtleben gewöhnt, man hätte mich da auch früher drauf einstellen können.
Ich kann mich noch an meine Willkommensparty von meinen Klassenkameraden erinnern: Sie meinten mich Abends bei mir abzuholen, als typischer deutscher war ich punkt 20 Uhr fertig, gegen 1:00 Uhr nachts klingelten sie dann an meiner Haustür…
Dadurch dass ich hier in Mar del Plata sehr viel unterwegs bin, selbst im Vergleich zu den anderen Austauschülern, lerne ich soo viele Leute kennen, manchmal kann ich mich schon nicht an all ihre Namen erinnern, was schon etwas peinlich ist.
Viele Austauschschüler die ich von der Südreise oder meinem Hinflug kenne, haben mit ihren Familien schon Urlaub bei mir gemacht und wir waren zusammen aus und jeder meinte nur wie neidisch er/sie doch auf mich sei, denn ich lebe dort, wo andere zum Urlaub machen kommen.
In Boppard geht es mir zwar genauso, doch irgendwie ist es schon tausendmal besser hier haha.
Dann kamen auch schon wie Weihnachtsfeiertage, es war nicht wie in Deutschland familiär und ruhig, auch wenn wir Abends zusammen mit der ganzen Großfamilie gegessen haben war ich wie jeden Vormittag auch am Strand und Nachts habe ich mich mit meinen Freunden getroffen und wir haben alle zusammen gefeiert.
Silvester lief ähnlich ab wie in Deutschland, ich war mit meiner Familie bei Freunden essen und danach bin ich zu einer Freundin und dort haben wir gefeiert bis morgens am Strand die Sonne aufging.
In meinem Interact Club sind jetzt auch Ferien, also kann ich jetzt Samstagsmorgens ausschlafen.
Rotary besuche ich monatlich, mein Counsellor gibt mir immer wieder dann bescheid wenn wir die informellen Meetings haben, diese sind mit weniger Organisatorischem Zweck befunden sondern dienen einfach dem Spaß unter den Mitgliedern.
Dort wird dann gegrillt und weil es mittlerweile auch schon heißer ist, sehen manche Rotarier dann auch mal so aus:

Hinter mir auf dem Grill liegt auch nochmal ein ganzes Lamm, also falle ich hier schon nicht vom Fleisch.
Mein Gastvater Guillermo (ich habe meine Familie noch nicht gewechselt und werde sie vorraussichtlich auch nicht wechseln) ist Vegetarier, trotzdem gibt es meistens 2 mal täglich Fleischgerichte.Das gefällt mir natürlich sehr und deswegen habe ich mich ja für Argentinien entschieden, was total verrückt klingt aber der Wahrheit entspricht, da mir damals kein anderes Argument für Argentinien einfiel, die Sache dabei spanisch zu lernen lag bei mir im Hintergrund.
Aber nunja verrückt sind wir Austauschschüler denke ich alle. Ich habe mich letztens mit der Mutter eines Freundes unterhalten die mal Austauschschülerin in den USA war und sie fragte mich, wie verrückt ich eigentlich sei,  einfach so mit 16 Jahren in ein total fremdes Land, in eine komplett fremde Familie und fast ohne irgendwelche Sprachkenntnisse nach Argentinien zu kommen.
Wir beide fanden das natürlich total witzig, da sie die Situation kennt doch die Antwort weiß ich selber nicht, wenn ich darüber nachdenke weiß ich nur, dass es die beste Entscheidung ist die ich jemals gefällt habe und je fällen werde!
In Mar del Plata wohnt jetzt auch Jelle Arjen Gepkens, kurz  JAG, ein Junge aus Holland, der auch schon 7 Jahre in Canada gelebt hat. Da er erst in MDP ankam als es schon Ferien gab, kennt er niemanden also ist er jetzt jeden Tag mit mir zusammen und wir verstehen uns super gut, ich zeige ihm alles und stelle ihm vielen meiner Freunde vor.

Vor 2 Wochen kam mich ein Mitglied meiner Tennismannschaft aus Boppard besuchen,Basti, er betreibt ein Praktikum für den Argentinischen Fußballbund (AFA) und kam für ein Wochenende nach Mar del Plata. Durch seine guten Kontakte zum Fußballverband, kam er an Karten für uns zum größten Fußballspiel Weltweit, dem Superclasico zwischen den Boca Juniors und River Plate, meinem Verein, welches wir in einer atemberaubenden Athmosphäre genossen haben. Jetzt habe ich ein Superclasico gesehen und auch schon ein Asado gegrillt. Eigentlich müsste ich nurnoch eine Argentinierin heiraten und man würde mir die Staatsbürgerschaft erteilen.



Sonst ist bei mir eigentlich Alltag eingekehrt, auch wenn ich als deutscher  im Februar an den Strand gehen und Abends mit Freunden unterwegs sein, nicht als Alltag ansehen kann.
Letzte Woche fand eine andere deutsche Austauschschülerin heraus, dass sich in Mar del Plata viele deutsche Auswanderer oder an der deutschen Sprache/Kultur interessierten Leute (es gibt hier auch eine deutsche Schule) versammeln um ein bisschen auf Deutsch zu quatschen.
Wir beide sind also dort hin und haben uns total komisch gefühlt. Nachdem wir jetzt 5 Monate hier sind haben wir nicht gedacht, uns doch schon soweit an Argentinien angepasst zu haben.
Alleine der Händedruck zur Begrüßung war wieder ganz komisch, wir waren 2 Stunden in Deutschland auf einem Kaffeklatsch, es war eine komische aber lustige Erfahrung und ich denke wir werden dort noch ein paar mal hingehen.
Am 15. Februar geht unsere 3 Wöchige Reise in den Norden los, ich kann es nichtmehr abwarten die gesamte Truppe wiederzusehen und noch mehr dieses wunderschönen Landes zu sehen.
Ich hoffe ich kann Ihnen bei meinem nächsten Quartalsbericht wieder viele schöne Dinge berichten und bedanke mich noch einmal aufrechtig dafür, mir bei dem Projekt meines Austauschjahres so geholfen zu haben.
Muchas Gracias y Saludos a todos de ustedes en Alemania,
Max Bühler



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